In: Frankfurter Rundschau, 14.10.1997, Nr. 238. Hartmut Böhme Vorwärts ins neunzehnte Jahrhundert !?.Eine Entgegnung auf Hans-Harald Müller.An die Diskussionen über die Kulturwissenschaft(en) muß nicht erinnert werden. Sie haben längst die Universitäten verlassen und werden auch in Zeitungen, Wissenschaftsministerien, der DFG usw. geführt. Verlage fördern entsprechende Programme. Präsidien unterstützen trotz Sparpolitik 'kulturwissenschaftliche' Reformversuche. Zwischen Frankfurt/Oder und Tübingen, von Leipzig bis Passau werden Versuche zur Institutionalisierung der Kulturwissenschaft unternommen, mit oft kaum vergleichbaren Begründungen und Ausbildungszielen. Darin spiegelt sich die zerklüftete Diskussion. Manche begrüßen dies als "Zauber der Unschärfe", wie unlängst Renate Schlesier; andere sehen Beuteräuber auf der Jagd nach Ressourcen am Werk, wie Thomas Steinfeld; andere forcieren die Chance zur Modernisierung gleich der gesamten Geisteswissenschaften, wie Wolfgang Frühwald; wieder andere warnen vor der Auszehrung von Disziplinarität im Zeichen diffuser Interdisziplinarität, wie Wilhelm Voßkamp; oder sie befürchten, daß "neuer Wein in alte Schläuche" gefüllt wird, wenn die Wendung der Kulturwissenschaft zur Visualkultur verpuffe - so Horst Bredekamp. Die Kulturwissenschaft profitierte eine Zeitlang von einer wissenschaftspolitischen Konjunktur. Sie ist vorbei. Hans-Harald Müller profitiert vom Ende dieser Konjunktur. Nicht einmal klar ist, wer eigentlich die Definitionshoheit über den Begriff der "Kulturwissenschaft" haben sollte. Die Geschichtswissenschaft kann in Anspruch nehmen, daß unter ihrem Dach vor gut 100 Jahren die Kulturgeschichte entstanden sei. Doch das trügt, weil die Kulturgeschichte nicht als Subdisziplin, sondern als Metakonzept einer nachhegelianischen Universalgeschichte auf den Plan trat - was heutige Historiker weit von sich weisen würden. Weder damals noch heute erzielte die Historie einen Konsens über "Kulturgeschichte". Die Soziologie kann für sich die Kultursoziologie reklamieren. Doch diese leidet an dem, was Norbert Elias als Mangel der Geburt der Soziologie ansah, nämlich daß sie als gegenwartsbezogene Krisenwissenschaft entstand. Bis heute hat die Soziologie - vielleicht zurecht - dieses Defizit an historischer Sättigung nicht abgestreift, was sie nicht prädestiniert, eine historische "Kulturwissenschaft" zu definieren. Die traditionsreiche Volkskunde, die sich zur Empirischen Kulturwissenschaft oder Europäischen Ethnologie gewandelt hat, ist selbstverständlich Mitbeteiligte im Spiel um die Kulturwissenschaft: doch erstens fehlt es ihr an theoretischer Breite, zweitens an historischer Tiefe und drittens an akademischem Einfluß, um ihr die Definition von Kulturwissenschaft überlassen zu können. Die Philologien insgesamt sind als Partner willkommen, doch aufgrund ihrer Methodentradition und ihrer Sprachzentriertheit nicht in der Lage, an einem Fach federführend mitzubestimmen, das nicht auf hermeneutische Exegese und nicht nur auf sprachliche Zeugnisse von Kultur festzulegen ist. Die Philosophen, man mag das bedauern, haben ihren Status als epistemologische Experten mit Einfluß auf Fachentwicklungen dramatisch eingebüßt - und wollen zumeist gar nichts anderes als Fachwissenschaftler sein. Die Kulturwissenschaftler geben mindestens ebenso viele Definitionen ihres Faches von sich wie sie gegenwärtig an Stellen aufbringen. Das ist nicht neu: bereits 1952 haben A.L. Kroeber und Clyde Kluckhohn dutzende von Definitionen von "Kultur" zusammengetragen, was auch für "Kulturwissenschaft" leicht fiele. Allerdings gilt dies für alle Basis-Kategorien, mit denen die geisteswissenschaftlichen Fächer operieren. Wahrheit, Text, Interpretation, Methode, Bild etc. -: für sie alle gibt es einen Wald von Definitionen, Theorien und Metatheorien. Jeder weiß das, auch Müller. Dies ist nicht ein beklagenswerter Strukturfehler dieser Fächer, sondern der Historizität ihrer Gegenstände und Verfahren geschuldet. Die Definitionsschwäche der Kulturwissenschaft dieser als Indiz ihrer Zukunftslosigkeit vorzuhalten, wie es Müller tut: da fasse sich Herr Erdenkloß nur selbst an seine Nase. Bedenklicher ist, wenn manche Kulturwissenschaftler sich weigern, eine disziplinäre Form ihres Faches entwickeln zu wollen. Das erhöht nicht das Zutrauen, von ihnen eine hinreichende Bestimmmung von Kulturwissenschaft zu erhalten. Denn die Unabschließbarkeit des Diskurses über Begriffe und Verfahren entbindet nicht davon, in jeder historischen Lage solche entwickeln zu müssen - als wären sie für die Ewigkeit (auch wenn sie nur bis morgen reichen): dieses Paradox wird der Prozessualität gerecht, von der nicht nur empirische Kenntnisse, sondern auch Theorien, Termini, Methoden erfaßt sind. Kulturwissenschaften sind kein Ganzes, darin ist Wilhelm Dilthey zuzustimmen. Im Gegenteil sind sie "polemogen", wie es Klaus Eder nennt. Vom Gegenstand und der Dynamik ihrer Theorien her gehört es zu ihnen, daß jede Vereinheitlichung von Dissoziierungen gekontert wird. Doch gibt es Voraussetzungen, über die Einigkeit bestehen sollte: 1. Kulturwissenschaft ist nur interdisziplinär zu betreiben. Doch Interdisziplinarität ist an professionelle Disziplinarität gebunden, weil sie sonst a) ohne spezifisches Gegenstandsfeld und ohne charakteristische Fragestellungen operiert, und b) nur als Diskurs-Moderator oder Lückenfüller in den Randzonen der etablierten Disziplinen auftritt. 2. Neugründungen von Disziplinen sind wissenschaftsgeschichtlich normal. Sie geschehen in den Naturwissenschaften ohne Ouvertüren-Pathos. Auch die geisteswissenschaftlichen Fächer, die sich für 'kulturelle Selbstverständlichkeiten' halten, sind jung, allenfalls Gründungen des 19. Jahrhunderts und in der Regel Effekte von Modernisierungsprozessen der damaligen Gesellschaft. In Gesellschaften mit starkem Dynamisierungsdruck sind gerade Nicht-Neugründungen von Fächern der unwahrscheinliche Fall. Sklerotisierung des Fächer-Kanons ist ein Symptom davon, daß das Wissens-System den Standard von Modernität und Reflexivität, Verzeitlichung und Innovation unterboten hat. 3. Es sind mithin diejenigen Prozesse in der Gesellschaft zu identifizieren, welche die Forderung nach Kulturwissenschaft motivieren - und zwar, um zu verstehen, welches die gesellschaftlichen Fragen sind, für welche eine neue Disziplin Antworten erzeugen soll. 4. . Es hat in der Wissenschaftsgeschichte keine Institutionalisierungen ohne Vorgeschichten gegeben. Dies gilt auch in den Natur-wissenschaften. In unserem Fall heißt dies: mit der Kulturwissenschaft muß nicht das Rad neu erfunden werden. Also plädiere ich für wissenschaftsgeschichtliche Studien, die über die historische Genese von Kulturwissenschaft aufklären. Hier gibt es zwei Schwerpunkte: a. das 18. Jahrhundert als protowissenschaftliche Phase der Kulturforschung; sowie b. die Gründungsphasen vieler neuer Disziplinen zwischen 1870 und 1914, wozu auch die Kulturwissenschaft gehörte. 5. Es hat in der Wissenschaftsgeschichte kaum Neugründungen gegeben,
die nicht ein Effekt internationaler Verflechtungen von Wissensströmen
gewesen wären. Für die Kulturwissenschaft heißt dies, daß
eine Konzeptualisierung ohne Bezug auf internationalen Entwicklungen in
den humanities eine Totgeburt wäre.
Die Felder, in denen ich Aufgaben für eine historische Kulturwissenschaft sehe, sind hier nur skizzierbar: dies sind die historische Anthropologie, die historische Medienkulturforschung, die Erforschung von Wissenskulturen, historische gender studies, sowie Natur und Technik als historische Kulturformationen. Bei all diesen Gebieten gibt es Beziehungen zu Nachbarfächern, zugleich aber auch Bestimmungen, welche die Kulturwissenschaft - bezogen auf gleiche Gegenstandsfelder - von etablierten Wissenschaften unterscheiden. Den Hauptstoß gegen die heutige Kulturwissenschaft führt Müller mit folgendem Argument: "seit Herder" habe die "Trias von Produktions-, Text- und Rezeptionsästhetik" der Germanistik bzw. der "neuzeitlichen Philologie" (was immer das sei) "eine stabile kognitive Identität verliehen". Überhaupt seien die Philologien eo ipso Kulturwissenschaften gewesen, habe doch schon Hermann Paul, August Boeckh folgend, den Philologien "die gesamte menschliche Kultur als Gegenstand" zugewiesen. Die kulturkritischen, lebensphilosophischen, national-istischen Ideologien hätten diesen Kern überdeckt - ebenso wie zuletzt "Strukturalismus, Sozialgeschichte, Feminismus, Poststrukturalismus, New Historicism, Systemtheorie usw". Der Ruf nach Kulturwissenschaft heute sei geschichtsvergessen, modisch, illusionär. Natürlich stimmt dies nicht. Die Philologien sind mitnichten kulturwissenschaftlich gewesen. Die Diskussion über Kulturgeschichte von Jacob Burckhardt bis zu Karl Lamprecht ist an ihnen ebenso vorbeigegangen wie die epistemologischen Entwürfe von Heinrich Rickert über Georg Simmel bis zu Ernst Cassirer. Die kulturwissenschaftliche Bildforschung, die mit Aby Warburg einen ersten Höhepunkt fand, berührte die Philologien überhaupt nicht. Die Altphilologie sperrte sich ebenso wie die Volkskunde gegen internationale Innovationen kulturwissenschaftlichen Zuschnitts, wie R. Schlesier gezeigt hat. Man nenne für dieses Jahrhundert eine Zeitschrift, die auf vergleichbarem Niveau Probleme der Kulturwissenschaft interdisziplinär diskutierte und weniger Einfluß auf die Germanistik hatte wie die Zeitschrift "Logos", die unter Mitwirkung von E. Husserl, F. Meinecke, H. Rickert, G. Simmel, E. Troeltsch, M. Weber, W. Windelbrand, H. Wölflin seit 1910 herauskam - ohne die berührungsängstlichen Ordnungsraster, die Müllers Text lenken. Den Philologien wäre eine gründliche Rezeption derartiger Konzepte von Kulturwissenschaft nötig gewesen. Noch heute wäre daraus zu lernen - statt auf dem hohen Roß von ein paar Vorwortbemerkungen Hermann Pauls zu sitzen. Oder auf Hans Robert Jauß herunterzuschauen, der geschichtsblind die "Rezeptionsästhetik", die doch "seit Herder eine stabile Forschungstradition" besäße (!!), "noch einmal erfand": als überstiegen die Schriften von Jauß nicht allemal den historischen Horizont der meisten Germanisten. Man begreift nun die 'historischen' Ausführungen besser. Sie folgen der Taktik: kennen wir, haben wir schon, sitzen wir aus. Müller zitiert sich eine "kognitive Identität" "seit Herder" herbei und war immer schon kulturwissenschaftlich, siehe 19. Jahrhundert. Ich staune, daß es die Germanistik schon seit Herder geben soll; daß Müller nach Bedarf mal von Germanistik, mal von Philologie(n) spricht; daß er Dilthey beipflichtet, wonach die Philologien nie ein "Ganzes" gewesen seien, jedoch einen Absatz später die "Identität" dieser Fächer seit der Aufklärung behauptet. Doch unsinnig wird es, wenn die Begriffe Produktion, Text und Rezeption eine epistemologische Identität gesichert haben sollen. Als hätten diese Begriffe, seit es sie als Termini gibt (jedenfalls nicht bei Herder!), nicht ebenso große Probleme bereitet wie der Begriff "Kultur"-: was zu seinem Leidwesen jeder Studienanfänger lernen muß. Müller operiert mit fiktiven, historisch unzutreffenden Stabilitäten der Begriffsgeschichte als haltgebender Wirbelsäule der Germanistik. Nicht Kulturwissenschaftler, die mit dem Begriffsproblem als historisch offenem Prozeß der Theoriebildung umgehen, sind Illusionisten, wie Müller meint. Sondern er selbst ist ein Phantomjäger, wenn er, im Überschall die Zeit seit Herder durchfliegend, eine kognitive Identität der "neuzeitlichen Philologie" auszumachen glaubt. Diese Phantasterei hat Methode: denn sie erlaubt, alle Erneuerungen, die nicht im Namen der Dreifaltigkeit von Produktion, Text und Rezeption schwören, als ideologischen oder modischen Firlefanz abzutun, dessen Verfallsdatum schnell genug erreicht ist, um umgestört im Sessel der 'kulturwissenschaftlichen' Philologie des 19. Jahrhunderts zu verharren. Man reibt sich die Augen. Wie denn? Wo und was wäre die Germanistik ohne Strukturalismus, Sozialgeschichte, Feminismus, Poststrukturalis-mus, New Historicism, Systemtheorie? Sie wäre auf dem provinziellen Stand der frühen 60er Jahre und in der internationalen Diskussion noch bedeutungsloser, als sie es, Standort Deutschland, leider ohnehin ist. Wenn die Germanistik heute ein Fach ist, das zu seinem Vorteil eine beachtliche Komplexitätssteigerung durchlaufen hat und zu überzeugenden Leistungen von Editionen bis zu theoretischen Arbeiten fähig ist, dann nur - weil sie sich den Impulsen von außen geöffnet hat. Nur als Importwissenschaft konnte die Germanistik einen halbwegs zeitgemäßen Status erreichen. Gewiß zeigten all diese Impulse Züge des Modischen, aber keiner ging darin auf. Auch dies ist wissenschaftsgeschichtliche Normalität: durch das gesamte 19. Jahrhundert hin hat es keine Fachgründung gegeben ohne dabei mitspielende Obsessionen oder Moden. Das Tempo der Zirkulation hat sich erhöht, gewiß; doch dies ist selbst ein Phänomen jener Kultur, deren Teil die Wissenschaften sind. Auch sollte der Germanist Müller nicht behaupten, daß bei der "kulturwissenschaftlichen Orientierung" die Fächer nicht gefragt worden sein. Es ist die Germanistik, welche einen großen Anteil dessen hervorbringt, was an Kulturforschung geleistet wird. Gerade Germanisten haben diese Orientierung am stärksten gefordert. Sie haben dies in Reaktion auf internationale Entwicklungen getan - ähnlich wie andere Fächern, z.B. die Volkskunde in Reaktion auf die anthropology, die Historie und die Mediaevistik in Reaktion auf die Annales-Schule, die Soziologie in Reaktion auf die popular-culture-Forschung oder die Semiotik. Umgekehrt haben Ethnologie und Historie etwas von der textuellen Konstitution ihrer Gegenstände begriffen - was zur breiteren Anerkennung der Textwissenschaften führte. Die Philologien wiederum lernten, daß nicht alles 'textuell' ist, sondern daß ihre Gegenstände in entzifferbaren Konstellationen zur visuellen Kultur stehen. Die Textwissenschaften haben deswegen teilweise den iconic turn nachvollzogen. Dies hat aufmerksam gemacht für ikonologische und mediale Prozesse im Aufbau der Kommunikation, der symbolischen Strukturen sowie des Wissens. Dies alles hat nichts mit Mode, sondern mit Komplexitätssteigerung der Wissenschaften zu tun, mit ihrer internationalen Verflechtung und mit der Einsicht in ihre Gegenstände, die sich noch nie an Fächergrenzen der Universitäten gehalten haben. "Stabile kognitive Identität" und "epistemologischer Gehalt" von Produktion, Text und Rezeption: das klingt verläßlich - und dient doch nur der Abwehr von notwendigen Erneuerungen der Wissenschaften, die freilich dadurch niemals aus der Verpflichtung ihres historischen Erbes und ihrer Gegenstände entlassen werden. Hier hilft nicht das Steh-mir-bei einer imaginären philologischen Identität und auch kein dezisionistischer Rückruf zum "Text", wie ihn Ulrich Greiner in der ZEIT unlängst unter die Leute brachte, um dann eine unsägliche Kanon-Debatte loszulassen - als hätten wir nicht eine kulturwissenschaftliche und gerade darum interessante Debatte über Kanonisierung als kulturellen Mechanismus, z.B. durch Jan und Aleida Assmann. Die Philologien haben die theoretischen Innovationen der letzten Jahrzehnte zu integrieren versucht: und dies muß weitergehen - in verstärkter Intensität. Wissenschaft ist nicht dazu da, zum Wartesaal der Pensionierung zu werden. All das 'sachliche' Gerede über epistemologische Identität und kognitive Konsistenz ist wissenschaftliche Gartenlaube. Das wohlfeile Abtun von "akademischer Event-Kultur" verdeckt die mangelnde Bereitschaft, Wagnisse einzugehen, sich auf ungesichertem Terrain zu bewegen und zu erfahren, daß die beschworene Begriffs- und Methodenkontinuität allzu oft als Sicherheitsgewahrsam funktioniert, in das man die Gegenstände nimmt. Daß, wie Müller meint, unsereins die Wissenschaft überfordere
und man deswegen Ilusionist sei, ist genau umgekehrt: man ist Illusionist,
wenn man Wissenschaft nicht überfordert. Seit jeher war ihre Überforderung
zugleich ihre Normalität. Bescheiden zu sein heißt nicht, weniger
zu wollen als idealiter möglich ist (und das als realistisch ausgeben),
sondern umgekehrt: die Überforderung als Realität anzuerkennen.
Ein Effekt der Temposteigerung der Wissenschaften in den letzten 30 Jahren
ist es, sich dieser Überforderung innegeworden zu sein als einer objektiven
Lage, in die das Wissen aufgrund seiner radikalen Historisierung und seines
unhintergehbaren Konstruktcharakters geraten ist. Auch darauf reagiert
die Kulturwissenschaft. Und dabei sind Boekh, Paul, Dilthey, Rickert (so
bedeutend sie sind) weniger wichtig als nervöse Geister wie Nietzsche,
Simmel oder Warburg. Und zwar deswegen, weil deren Unruhe und begriffliche
Versatilität jenem "Aggregatcharakter" der Kulturwissenschaften, dem
Müller durch erfundene Identitäten abhelfen möchte, besser
entspricht - einem 'Charakter', der kein Mangel, sondern die Stärke
dieser Wissenschaften ist.
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